Reiseroute: Myanmar (Flug von Bangkok) → Mandalay → Hsipaw
Mandalay ist eine Stadt mit über 1 Million Einwohnern und ehemalige königliche Hauptstadt im nördlichen Myanmar (ehemals Burma) am Fluss Irrawaddy. Sowohl in der Stadt als auch im näheren Umland gibt es zahlreiche sehenswerte kulturelle Stätten, die diesen Ort zu einem besuchenswerten Ziel machen. Durch die bestehende Infrastrukur (Flughafen, Bahnlinie, Fluss und Fernstraßen) bietet es sich auch gut als Dreh- und Angelpunkt für weitere Erkundungen an.
In Mandalay bin ich auch erstmals mit dem Kauen der Betelnuss in Berührung gekommen. Der Konsum von Betel unterdrückt Hunger und macht glücklich, aber auch abhängig und ist krebserregend. Eine rote Färbung des Speichels ist auf Pigmente der Betel zurückzuführen, die sich im Mund lösen und diesen Verfärbungen verursachen. Die Genießer der Pflanze spucken den Speichel aus und überall in der Stadt sieht man die roten Flecken. Mein erster Tuk Tuk Fahrer hatte einen total roten Mund und ich dachte, es sei Blut und er sei todsterbenskrank und möglicherweise ansteckend. So lehnte ich den Transport entsetzt ab.
In Mandalay machte ich auch meine ersten Erfahrungen mit Restaurants in Myanmar. Nach meiner ersten Bestellung für unter 4€ bekam ich bei Lieferung einen Schreck, denn da kamen zum Gericht unzählige Beilagen und Nachspeisen. Das gehörte aber einfach dazu und wenn ein Schälchen leer wurde, füllte man es umgehend nach. So zahle ich am Ende für ein riesiges Mahl mit ein paar Bierchen und zusätzlich bestelltem Obst und Trinkgeld nur unglaubliche 7€ bei wirklich tollem Service.
Man beachte, dass das Erdbeben der großen Stärke 7,7 am 28.03.2025 viele der gezeigten historischen Bauwerke stark beschädigt oder leider sogar vollständig zerstört hat. Aufgrund der politischen Verhältnisse durch die Militärdiktatur, die anhaltenden Bürgerkriege und der Armut des Landes ist mit einer Restauration vorerst leider nicht zu rechnen.
Sehenswürdigkeit | Beschreibung |
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Die Reise startete ja am gleichen Tag in Ban Phe (Thailand), von wo aus ich mit dem Mini-Bus an den Flughafen in Bangkok fuhr und dann nach Mandalay flog. Gewohnt habe ich für rund 22€ die Nacht im relativ zentral gelegenen Sanctuary Hotel. Auf dem Rückweg von Hsipaw nach Bagan war ich nochmals für zwei Nächte in Mandalay im nahe gelegenen Hotel Diamonds Inn, der Preis war in etwa gleich, aber die Qualität eher noch schlechter. |
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Da ich in Mandalay meist nur kulturelle Stätten und Märkte besucht habe, bleiben für die Kategorie Eindrücke nur eine kleine Sammlung von normalen Häusern und Straßen. Die Gehwege waren allerdings in einem katastrophalen Zustand. Unter den Gehwegen waren die mit Betonplatten abgedeckten Abwasserkanäle, und die waren oft gebrochen. Man musst immer sehr genau hinsehen, um nicht zu stolpern oder in einen offenen Schacht zu treten. |
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Es gab zahlreiche kleinere Märkte, aber ich habe eigentlich nur den großen und bekannten Zai Cho Market besucht. Am meisten haben mich wieder die mir unbekannten Lebensmittel (Knollen, Blätter, Fische) und die bunten und exotischen Früchte fasziniert. Dazu kamen natürlich die bunten Gewürze, aber am meisten habe ich über die riesigen Säcke mit roten und sicher sehr scharfen Chili-Schoten gestaunt. Kleinere Märkte gab es fast immer an den größeren Sehenswürdigkeiten. Das hat mich dann an die 2000 Jahre alte Jesus-Geschichte erinnert, als er die Händler aus dem Tempel warf. |
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Es gibt auch innerhalb von Mandalay zahllose Tempel, Pagoden und Klöster, ich habe zumindest die relative bekannten und großen zu Fuß besucht, Das waren die Pagoden Ein Daw Yar Pagoda, Sanda Muni Pagoda, Su Taung Pyae Pagoda, Ananda Pagoda, der Mahamuni Buddha Tempel und die Klöster Bagaya Monastery und Mahaghandaron Monastery. Die Su Taung Pyae Pagoda liegt auf dem Hügel Mandalay Hill und man hat einen tollen Ausblick auf die Stadt und kann am Abend einen super Sonnenuntergang genießen. Nicht besucht habe ich die Kuthodaw-Pagode mit dem angeblich größten Buch der Welt und das aus Teakholz erbaute Shwenandaw-Kloster. Ein Artikel bei Pixelglobe beschreibt, wie man Mandalay zu Fuß erkunden kann. |
Der Palast wurde im Original zwischen 1857 und 1859 erbaut, um die neue Hauptstadt Mandalay zu gründen. Allerdings wurde er während des Zweiten Weltkriegs weitgehend zerstört und in den 1990er-Jahren als Nachbildung wieder aufgebaut. Man kann den Nachbau besichtigen und den Wachturm besteigen, um einen Panoramablick zu genießen. Allerdings hat das Ganze irgendwie den Charme von Disneyland und entspricht dann eher dem Geschmack der zahlreichen chinesischen Besucher. Den genauen historischen Hintergrund (allerdings nur auf Englisch) findet man beispielsweise bei Wikipedia. Mit einem Eintritt von 10.000 Kyats (aktuell waren das rund 6€) ist der Eintritt für Myanmar aber schon recht heftig hoch. Außerdem benötigt man zum Erwerb des Tickets einen Reisepass, daher musste ich ein zweites Mal kommen. | |
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Der Ort Mingun ist nördlich etwas außerhalb der Stadt am Fluss Ayeyarwady und man erreicht ihn einfach mit einer Fähre. Man hat dann vor der Rückfahrt mehrere Stunden Zeit, um die Sehenswürdigkeiten um Mingun zu erkunden. Da sind die Ruine der Mingun Pagode, die riesige Mingun-Glocke, der unvollständige Elefantenwächter und die beeindruckende schneeweiße Hsinbyume Pagode |
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Den kleine Ort Inma im Süden von Mandalay erreicht man über den Fluss Irrawaddy mittels Fähre. Die Gegend kann man dann in einem Pferdegespann erkunden, ich bin aber zunächst nur gelaufen und habe lediglich für den Rückweg eine Pferde-Taxi genutzt. Besucht habe ich die vier bekannten Sehenswürdigkeiten Bagaya Monastery, Yadana Hsemee Pagoda, Menu Oak Kyaung und den weniger interessanten Nanmyint Watchtower. |
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Die U-Bein Brücke gehört wohl mit zu den meist besuchten und fotografierten Objekten in der Gegend von Mandalay. Die 1,2 Kilometer lange Brücke führt über den Taung Tha Man Lake und wurde um 1850 aus 1.086 Teakholz-Pfählen erbaut. Sie gilt als älteste und längste Teakholz-Brücke der Welt. Mittlerweile sind viel Pfähle marode und müssten ersetzt werden. Auch das Geländer fehlt weitgehend und es gibt keinen Schutz gegen den Fall in 5m Tiefe, beides in Deutschland eher undenkbar. Wobei, marode Brücken und Schulgebäude haben wir mittlerweile ja auch genügend. Am Abend bietet die Brücke ein prächtiges Panorama zum Sonnenuntergang, aber auch am Tag bietet die Umgebung einen herrlichen Ausblick. Die Fischer verdienen ihr Geld auch dadurch, dass sie am Abend den Touristen anbieten, den Sonnenuntergang vom Fluss aus in ihren Booten zu genießen. |