Reiseroute: Mandalay  → Hsipaw →  Bagan

Hsipaw ist eine Kleinstadt mit rund 54.000 Einwohnern im Shan-Staat am Ufer des Duthawadi auf einer Höhe von 425m. Der Ort liegt rund 200km nordöstlich von Mandalay an der Bahnlinie Mandalay-Lashio, zur chinesischen Grenze sind es noch 250km. Der Ort ist Startpunkt von vielen Trecking-Touren in die nähere Umgebung zu Dörfern der Palaung und Shan. Viele Sehenswürdigkeiten gibt es nicht, mein eigentlich erstrebtes Highlight und Ziel war die Zugfahrt über das im Jahr 1900 fertiggestellte Goteik-Viadukt.

 !  Achtung, das Auswärtige Amt belegt die Region mit einer Reisewarnung wegen Kampfhandlungen zwischen Militär und Rebellengruppen (Stand: November 2019). Ich habe mich vorher in Mandalay bei Einheimischen erkundigt und die meinten, es sei alles schon seit langer Zeit ruhig um Hsipaw, und so habe ich mich nicht abhalten lassen, die Region zu besuchen. Ich hätte es interessant gefunden, sogar noch weiter in den Norden an die chinesische Grenze zu reisen, aber das war mir dann doch mit zu viel Risiko behaftet.

Natürlich gibt es auch im Internet wieder zahlreiche Berichte und eine Reise analog der meinen wird auch fast identisch bei Faszination Südostasien beschrieben. Nochmals würde ich diesen Abstecher aber nicht machen, lieber etwas länger in Bagan bleiben. Ganz verzichten würde ich aber auch nicht, sondern statt dessen nur eine Nacht in Nawnpen verbringen und von dort den Zug zurück nach Mandalay nehmen.

Sehenswertes in Hsipaw und Zugfahrt über das Goteik-Viadukt
Sehenswürdigkeit Beschreibung
 Reise Ich hatte geplant, die Reise von Mandalay nach Hsipaw mit dem Zug zu machen. Aber aufgrund der unmenschlich frühen Abreise um 4:00 Uhr morgens habe ich umdisponiert und die Hinreise mit dem Bus angetreten. Der hat mit unter 6 Stunden auch nur die Hälfte der Fahrzeit gebraucht. Gewohnt habe ich 3 Nächte für US$24 die Nacht im Golden Guest Hotel. Toll fand ich, dass ich nach meiner Ankunft unerwartet am Bus abgeholt wurde. Einen Nachteil fand ich, dass das Restaurant auf der Dachterrasse war. Eigentlich ist das schön, wenn man im freien sitzen kann. Aber die Nächte waren mit deutlich unter 10 Grad irre kalt, so war das Frühstück kein wirklicher Genuss. Von der Qualität war das Hotel gut, die Lage zentral und man konnte seine Wasserflaschen kostenlos nachfüllen, was Plastik einsparte. Aber die Kälte beim Frühstück und kein Speisesaal im Inneren waren eine echte Zumutung, und entsprechend fiel meine Kritik bei Booking.com aus.
 Eindrücke Unter Eindrücke habe ich die Impressionen, die nicht zu den anderen Kategorien passen. Das sind im wesentlichen ein paar Straßenfotos, der kleine Markt von Hsipaw und die (angeblichen) Sehenswürdigkeiten wie der Nant-Ton Waterfall oder der Sunset Hill. Zum Wasserfall bin ich stundenlang durch abgeerntete Reisfelder geirrt, um dann völlig enttäuscht festzustellen, dass der angeblich tosende Wasserfall außerhalb der Regenzeit nur ein kleines Rinnsal bot, das man mit einem Gartenschlauch hätte erzeugen können. Der Sonnenuntergang auf dem gleichnamigen Hügel nahe der Stadt war dagegen wirklich nett und empfehlenswert.
 Tempel Natürlich gibt es auch Hsipaw etliche Tempel, Pagoden und Kloster, die sind aber allesamt klein und nicht vergleichbar mit den Sehenswürdigkeiten aus Mandalay. Aber sie liegen alle relativ zentral und wenn man genug Zeit hat, sollte man den einen oder anderen Ort auf jeden Fall besuchen. Ich habe mehrere zu leicht zu Fuß erreichbare religiöse Stätten besucht, aber nur zwei waren meiner Ansicht nach wirklich empfehlenwert. Zum einen gab es die Globe Pagoda, die dem Namen folgte und einen Globus mit geschätzten 4m Durchmesser im Garten hatte, der einen tollen Anblick bot. Ebenso gefielen mir die vielen kleinen Pagoden, die Lttle Bagan bereitstellten.
 Zugfahrt

Die Zugfahrt zurück nach Mandalay war etwas länger und spannender. Berichte über diese Zugfahrt findet man beispielsweise von Jutta Jotwede oder bei Abenteuer Globus. Ich habe allerdings auch meinen eigenen Bericht erstellt, und den kann man bei Interesse hier einblenden

Laut Internet muss man die Karten 5 Tage im Voraus bestellen, aber das ist Unsinn gewesen, man konnte die am gleichen Tag erwerben, der Zug war leer genug. Ich war dennoch als erster schon kurz nach 8:00 Uhr am Bahnhof und der Ticket Verkauf begann erst 45 Minuten später. Egal, es waren genug Tickets da, einen wirklichen Run gibt es auf die Strecke wohl nicht. Für die Ordinary Class kostet es 1.700 Kyat, das in der Upper Class 3.950 Kyat, zumindest sind das die Preise für Ausländer. Die Upper Class, deren Luxus ich mir gönnte, bietet gepolsterte Sitze und Ventilatoren als Klimaanlage, die aber unnötig und außer Betrieb waren. Das sind unter 2,50€ für rund 180km.

Die Strecke wurde um 1900 in Betrieb genommen und die Wagen und Züge stammen wohl noch aus dieser Zeit. Abgesehen vom Viadukt gab die Strecke nicht viel her. Es gab fast immer ähnlich aussehende Felder, auf denen manchmal gearbeitet wurde und einfache Bauernhäuser. Im Hintergrund am Horizont gab es manchmal Berge, aber oft sah man nur Bäume oder Büsche, die so nahe an den Gleisen waren, dass die Äste in die Fenster kamen Interessant waren natürlich die einheimischen Fahrgäste und Essensverkäufer. Unglaublich sind einfach die hygienischen Zustände auf den Toiletten im Zug oder auf den Bahnhöfen. Man kann nur froh sein, wenn man kein großes Geschäft machen muss und ich wurde als Verfechter des Sitzpinkelns hier spontan wieder zum Stehpinkler. Schön war allerdings der Sonnenuntergang im Zug.

In Pyin Ool Win gab es laut altem Fahrplan mehr als eine Stunde Pause, aber das war um eine Stunde gekürzt. Ein junges Pärchen aber versäumte den Zug, ich traf sie in Mandalay wieder, sie waren mit dem Taxi schneller, und mussten noch ihr Gepäck holen. Der Zug war fast 2h früher am Ziel als es der Fahrplan vorgab, die Fahrt dauerte also nur rund 11 statt 13 Stunden. [X]