Reiseroute: Kohphayam → Ranong → Neufahrn
Die Stadt Ranong ist die Hauptstadt der gleichnamigen Provinz und beheimatet rund 17.000 Einwohner. Der kleine Hafen dient als Dreh- und Angelpunkt für Fähren und Schnellboote für die Reisen auf die umliegenden Inseln wie Koh Phayam oder Koh Chang. Mit seinem Krankenhaus und seinen gut ausgestatteten Märkten dient es auch als Zentrum für Handel und Gesundheit in der Gegend. Ich habe die Stadt Ranong 2020 von Myanmar kommend schon besucht und es war klar, dass sich ein weiterer Besuch kaum lohnt.
Die wenigen Sehenswürdigkeiten aus der unten aufgeführten Tabelle gibt es schon. Zusätzlich würde ich noch die von mir nicht besuchten heißen Quellen nennen, das war es dann aber auch. Alle sogenannten Sehenswürdigkeiten lohnen sich nicht so sehr, dass man extra herkommen müsste, 1-2 Tage als Zwischenstopp sind ausreichend. Ich habe bei diesem Aufenthalt übrigens im Hotel Sino Mansion gewohnt. Eine absolut zentral gelegene, kleine, ruhige, saubere und empfehlenswerte Unterkunft, wo ich mit Klimaanlage nur rund 25€ die Nacht zahlte. Leider gibt es kein Restaurant, aber das bekommt man ja alles in der Nähe.
Warum bin ich denn nun in Ranong gelandet, wenn das so wenig lohnenswert ist. Ursache war meine Gesundheit und die extrem schlechte medizinische Betreuung auf den kleinen Inseln. So zog ich für eine Woche nach Ranong in die Nähe des Hospitals, um die tägliche stundenlange und teure Fahrt mit der Fähre zu vermeiden. Die Krankengeschichte ist ein wenig länger, aber wer sie lesen will, es gibt dazu auch die Einzelheiten ... weiter
Die lange Krankengeschichte
So ging es los
Ich war nur wenige Tage auf der Insel und hatte mir einen Scooter gemietet, um ein paar Strände im Süden der Insel zu erkunden. Die Wege waren teilweise unwegsam, aber ich hatte keine großen Probleme und kehrte wohl behalten zurück. Später, viel später, sollte sich herausstellen, dass dies eine grobe Fehleinschätzung war. Auf jeden Fall stellte ich nach meiner Rückkehr fest, dass ich eine riesige druckempfindliche Schwellung um rechten Unterschenkel hatte. Ich ging davon aus, dass ich entweder von einem Insekt gebissen oder gestochen worden war oder mich ab einer Pflanze geritzt hatte und es sich um eine starke allergische Reaktion handelte. Auf jeden Fall maß ich der Situation keine weitere große Bedeutung zu und dachte, die Zeit wird es schon wieder heilen.
Erste medizinische Versuch
Nach ein paar Tagen war es aber nicht besser geworden, so ging ich zu der lokalen Ambulanz. Dazu muss man sagen, dass wohl fast jede Sprechstundenhilfe in Deutschland besser ausgebildet ist, aber man will ja nicht wegen jeder Kleinigkeit die Insel verlassen und in ein Krankenhaus auf dem Festland. Die Hilfen gingen nach meinen Schilderungen auch von einer Infektion aus und verschreiben mir erst mal für 5 Tage das Antibiotika Dicloxacillin 250mg. Ich nahm das auch brav ein und es änderte sich ... nichts. So entschloss ich mich nach einem erneuten sinnlosen Besuch der Ambulanz. Doch mal nach Ranong ins Hospital zu fahren. Schon vorher hatte ich einen deutschen Urlauber getroffen, der Arzt in einer Berliner Klinik war, und der meinte, ohne OP komme ich wohl nicht aus.
1. Eskalation, neue medizinische Versuch
Auf jeden Fall fuhr ich in Hospital, das war alles in allem eine Tagesreise. Der Arzt dort hatte leider keine Ahnung und wollte mir Spritzen verpassen, obwohl ich ihn bat, die Wunde zu öffen. Für die geplanten Spritzen hätte ich 1 Woche täglich kommen müssen, und das wollte ich auch nicht, ich wollte die Spritzen auf der Insel. Da dies aber nicht möglich war, änderte er seine Medikation und verschrieb mir weitere Tabletten-Hämmer für die nächsten 7 Tage. Ich bekam 3 Tage 3x Paracetamol 500mg, 7 Tage 3x Clindamycin 300mg, 3 Tage 2x Naproxen 250mg und 7 Tage 2x Amoxicillerin+Clavulanic Acid 1g. Was soll ich sagen, nach der Einnahme wurde es auch nicht besser und so der nächste Gang das Hospital.
2. Eskalation, eine kleine OP und Nachsorge im Hospital
Da es so nicht weitergehen konnte, hatte ich vorsorglich meine Unterkunft auf der Insel Koh Phayam gekündigt und für eine Woche im Hotel Sino Mansion in Ranong gebucht. Der nächste Arzt in der Klinik war wesentlich kompetenter und schnitt die Wunde sofort auf. Er förderte massig altes geronnenes Blut und Gerinsel zu Tage. Das war erleichtern und ich war froh, keine Thrombose erlitten zu haben. Nun musste ich allerdings täglich ins Hospital, um die Wunde reinigen zu lassen. Es hat sich also um einen riesigen Bluterguss gehandelt, der sich von alleine nicht mehr auflösen konnte. Ich habe mich wohl beim Ausflug unbemerkt an einer spitzen Fußraste des Scooter gestoßen und den Vorfall vergessen.
Nachsorge auf der Insel
Nach einer Woche konnte ich dann zurück auf die Insel, weil keine weiteren Komplikationen zu erwarten waren. Allerdings war die Wunde sehr tief und ich musste wochenlang täglich zur Reinigung in die Ambulanz. Außerdem musste ich Wasser meiden, was beim Duschen durch Abdeckung mittels Duschhauben ja noch gelang, aber Schwimmen im Meer war natürlich gestorben. Nach ein paar Wochen konnte ich meine Wunde dann selbst reinigen und die täglichen Unterbrechungen durch die Ambulaz waren endlich auch erledigt. Rund 2 Wochen vor Urlaubsende waren auch die Reinigungen nicht mehr erforderlich, die Wunde war weit genug zugewachsen. Zum Heilen hat man mir empfohlen, viel Eiweiß zu mir zu nehmen, und zwar in Form von 5 (fünf) Eiern täglich. Das habe ich allerdings nicht gemacht, ich habe aber viel Huhn und Fisch gegessen und mir zum Frühstück eingeweichte Mung-Bohnen mit Joghurt zubereitet.
Ende gut, alles gut
Ich war auf jeden Fall froh, das es doch recht glimpflich ausging. Ich hatte schon befürchtet, das es eine ernsthafte Infektion ist und ich den Urlaub abbrechen und zurück nach Deutschland muss. Die etwas mildere Option wäre gwesen, dass ich zumindest in eine große Stadt gehe wie Phuket oder Bangkok und mich dort im Krankenhaus behandeln lassen muss. So kam ich doch ziemlich glimpflich davon, die eine Woche in Ranong war auch zu verkraften. Ich musste allerdings die Behandlung selbst zahlen, aber das war überschaubar, rund 6€ pro Reinigung und die OP war auch kaum teurer.
| Name | Beschreibung |
|---|---|
| Der auf einem Hügel im Zentrum der Stadt errichtete Rattana Rangsarn Palast wurde erst 2015 fertiggestellt. Er ist eine Nachbildung eines Bauwerks, das ursprünglich an derselben Stelle errichtet wurde. Um den Palast gibt es einen schönen Garten, in dem Nachts die Pflanzungen mit LEDs beleuchtet werden, die Bilder lohnen sich. An einer Führung habe ich allerdings nicht teilgenommen. | |
| Beim Old Market handelt es sich um eine Gegend mit sehr vielen Verkaufsangeboten. Hier bekommt man alles, was man zu Leben braucht, insbesondere frische Lebensmittel. Ich war hier sehr oft an den Imbissbuden und habe gut und preiswert gegessen. Geliebt habe ich den thailändischen Kaffee, sehr süß, stark und und lecker zu unter 50Cent. Toll fand ich auch das große Angebot an frischem Fisch, aber der wurde leider nicht zubereitet angeboten. | |
| Bei Walking Market handelt es sich um einen der üblichen Nachtmärkte, er fand 1x in der Woche statt. Auch hier gab es zahlreiche Angebote an unterschichen Waren, aber Schwerpunkt war wieder das Essen. Allerdings habe ich etwas komplexere Gerichte vermisst und insbesondere auch, dass es so gut wie keine Sitzgelegenheiten gab. Es war alles nur auf einen schnellen Imbiss ausgelegt, da habe ich einige wesentlich bessere Märkte erlebt. | |
| Unter Sonstiges habe ich ein paar Bilder aufgenommen, die nicht unter die letzten drei gepasst haben und für die es sich auch nicht gelohnt hat, eine extra Rubrik aufzumachen. Recht nett für einen Besuch war der Skywalk auf dem Hügel Khao Niwet, der eine tolle Aussicht auf Ranong und das in der Nähe gelegene Meer bot. |